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hierarchiekritisch

Hierarchien sind Herrschaftsverhältnisse, in denen höhergestellte Lebewesen über niedriggestelltere Lebewesen meist aufgrund einer strukturellen Gesellschaftsordnung herrschen. Beispielsweise ist ein Mann, der Arbeiten geht, um Geld zu verdienen und sich wenig um die eigenen Kinder kümmert allein schon in ökonomischer Hinsicht gegenüber der Frau höhergestellt, die hauptsächlich den ganzen Tag mit der Betreuung der Kinder und dem Haushalt beschäftigt ist, ohne auch nur einen Cent dafür zu verdienen. Gleichzeitig ist die Chef*in des Mannes zumindest in der Entscheidungsmacht über die zu erledigende Arbeit höhergestellt als der Mann und befindet sich somit auch in einer privilegierteren Position als die Frau, deren Entscheidungsmacht allein aus ökonomischen Gründen sehr eingeschränkt wird. Das schulpflichtige, 10-jährige Geschwisterkind darf wiederum nicht wählen, wo es gerne wohnen würde. Und das geschlachtete Schwein, das diese heteronormative Familie teilweise zum Abend isst, wurde nicht einmal gefragt, ob es sterben will, um von Menschen gegessen zu werden. Dies sind nur ein paar Beispiele für Formen von Hierarchien.

 

Hierarchiekritisch bedeutet, zumindest kritisch gegenüber Hierarchien eingestellt zu sein. Viele hier haben den Anspruch, Hierarchien so weit wie möglich und durchführbar aufzulösen, um zu einen guten Leben für Alle zu kommen. Menschen sollen hier ermächtigt sein und werden, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Menschen sollen in der Lage sein, in ihrem persönlichen Alltag und auf struktureller Ebene z.B. Abhängigkeit von Lohnarbeit und Mietverhältnissen zu überwinden. Im Sinne einer Hierarchie-/Herrschaftskritik sollen auch Hierarchien zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Lebewesen als kritisch betrachtet und entsprechend entgegen dieser Hierarchien gehandelt werden. Dass dies nicht immer so leicht möglich ist und nicht alle ihren eigene Ansprüchen zu jeder Zeit gerecht werden, sollte klar sein. Wichtig ist es für Wege Richtung hierarchiefreier Utopien, einen aktiv-gelebten Anspruch zu haben, Hierarchien auflösen zu wollen und gleichzeitig kritisch gegenüber dem zu sein, was wir als Hierarchie zu erkennen glauben. Denn: Fragend schreiten wir voran!

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